Freitag, 26.08. - 21:30 Uhr
Theater auf dem Hornwerk
Irrfahrt durch Moldawien, die Ukraine, Russland, Armenien und Georgien
April 2005. Gabi Goll und Rudi Kleinhenz brechen mit ihrem Landcruiser auf nach Magadan, der nordöstlichsten auf dem Landweg erreichbaren russischen Stadt am Pazifik. Ein langer Weg durch Osteuropa und Asien liegt vor dem Paar. Die Reiseroute führte auch zum Schwarzen Meer und durch den Kaukasus. Mit überschreiten der Moldawischen Grenze betrat man das ehemalige Staatsgebiet der Sowjetunion. Mitten in diesem kleinen Land tauchte unverhofft eine weitere, auf keiner Landkarte verzeichnete Grenze auf. Das Geisterland nennt sich Republik Transdnjestr und strebt nach Unabhängigkeit. Über Odessa und Kiew führte die Fahrt weiter auf die Krim mit ihrer grandiosen Landschaft und den vielen alten Kulturgütern. Paläste, Schlösser und eine Höhlenstadt wurden besichtigt, bevor die Reise weiter nach Russland führt. Per Fähre, von der damals noch ukrainischen Halbinsel Krim, erreichten die Bad Kissinger Globetrotter das russische Festland und sofort begannen die Probleme mit der korrupten Polizei. Der Versuch nach Georgien auszureisen, scheiterte an allen drei Grenzübergängen, trotz Visum im Pass, sodass die beiden schließlich ihren Geländewagen per Fähre in die Türkei brachten. Drei versuchte Grenzübertritte von der Türkei nach Armenien scheiterten ebenfalls. Zum Glück war die Grenze nach Georgien problemlos passierbar. Das hoch oben in den Felsen gehauene Vardzia Höhlenkloster ist eines der großen Sehenswürdigkeiten dieses Landes, bevor die Hauptstadt Tbilissi erreicht wird. Die Ausreise nach Armenien verlief auch problemlos. Die spontane Einladung zu einer Tauffeier in Jerewan war das Highlight Armeniens. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ging es, nach durchzechter Nacht zurück nach Georgien, um von dort mit einem kleinen Passagierschiff von Batumi nach Sochi in Russland zurückzufahren. Schon die Verladung des Geländewagens über zwei lose Bohlen auf diesen „Seelenverkäufer“ war ein echtes Abenteuer.
Ein sehr abenteuerlicher Reisebericht von Rudi Kleinhenz
Zur Person:
Schon im Vorschulalter träumte Rudi Kleinhenz (DZG e. V.), Globetrotter und Ländersammler, von der großen weiten Welt. Es dauerte jedoch, bis zur ersten Auslandsreise im Alter von 22 Jahren, Ziel war Südfrankreich. Trotz dort durchlebten Alptraums hatte Rudi das Reisefieber gepackt. Es folgten Reisen mit dem eigenen Ford Granada Kombi durch ganz Europa und Nordafrika, sowie eine Radtour durch Island. Seit 1990 reist er gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Gabi Goll rund um den Globus. Hervorzuheben ist das Sabbatjahr 2004/05, in dem die beiden mit dem eigenen Landcruiser sechs Monate durch Südamerika und fünf Monate durch Zentralasien und Sibirien reisten, sowie die Umrundung Afrikas in 13 Etappen von 2010 – 2016 mit einem eigens dafür gekauften anderen Landcruiser. 164 Länder hat Rudi nun auf eigene Faust bereist. Ganz wichtig sind ihm dabei zwei Dinge. Zum einen der Kontakt zu den Einheimischen. Er wurde schon mehrfach spontan auf Hochzeits-, Tauf- oder Geburtstagsfeiern irgendwo auf der Welt eingeladen und übernachtete zahllose Male bei Menschen aller sozialer Schichten, darunter ein russischer General und ein indischer Großmagier! Zum anderen das Vordringen in Regionen abseits aller Wege, wie z. B. das Kaokoveld in Nordnamibia, die Urwaldpisten in Zentralafrika und der Amazonasregion oder die Schlammpisten Sibiriens. Dafür ist sein Landcruiser bestens geeignet, der seit 7 Jahren auch Werbeträger für die dzg ist, sozusagen das dzg-Mobil. Rudi ist seit 1998 Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter (dzg) und gehört seit 22 Jahren zu den Aktiven des Clubs. Er organisiert das Rhöntreffen der Globetrotter in Bad Bocklet/Nickersfelden und nennt sich selbst „Chef“ des dzg-Außenteams.
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