Freitag, 26.08. - 20 Uhr
Theater auf dem Hornwerk
Durch Moldawien und Transnistrien ins ukrainische Donaudelta bis nach Odessa
Mit meiner Reise nach Odessa habe ich mir einen lang gehegten Traum erfüllt. Romantisiert u.a. durch alte sowjetische Filme in meiner Kindheit und Jugend über Odessa wollte ich seitdem immer einmal dort hin. In Erinnerung blieben mir über all die Jahre u.a. Szenen von an der Uferpromenade sitzenden, schachspielenden Menschen und die jüdische Geschichte dieser gefühlt weit entfernt liegenden Hafenstadt. Im Sommer letzten Jahres ergab sich nun endlich die Gelegenheit, diesen Traum Realität werden zu lassen.
Eingereist über die polnisch-ukrainische Grenze nahe Lwiw (dem ehemaligen Lemberg) nimmt uns der Bericht zunächst mit auf die Reise zu einem der Mittelpunkte Europas und hinauf zum Hoverla, dem höchsten Gipfel der Ukraine in den östlichen Ausläufern der Karpaten. Über Moldawien und abenteuerliche Begebenheiten bei der Einreise nach Transnistrien geht es über das ukrainische Donaudelta mit seinem Punkt 0 schließlich nach Odessa, dieser so bekannten Hafenstadt und endet schließlich mit der Frage: Gibt es die Schachspieler tatsächlich?
Ein Reisebericht von Carsten Rennecke
Zur Person:
Es war im Sommer 1983, im Jahr meines Schulabschlusses, als ich mit damals 18 Jahren allein zu meiner ersten großen sechswöchigen Reise, mit der sowjetischen Staatsbahn in 33 Stunden vom Berliner Ostbahnhof über Brest-Litowsk nach Riga, der Hauptstadt der damaligen Sowjetischen Sozialistischen Sowjetrepublik Lettland, gereist bin. Gewohnt habe ich privat bei russisch-lettischen Freunden, mit denen ich zusammen u.a. auch Moskau besucht habe. Vermutlich war es dieses Ereignis, das mein weiteres Leben, was das Reisen anbelangte, entscheidend prägte. Zumindest ist mein Interesse an dem späteren Russland und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion sowohl beruflich als auch privat bis heute ungebrochen.
Inzwischen habe ich mehr als 50 Länder bereist, wobei neben den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und des ehemaligen „Ostblocks“ meine Leidenschaft seit nunmehr 30 Jahren insbesondere Afrika gilt. Sowohl beruflich als auch privat treibt es mich immer wieder auf den schwarzen Kontinent, der mich mit seiner Faszination und Einzigartigkeit in seinen Bann zieht und nicht mehr loslässt. Wie sagt man doch so schön: „Diesen Kontinent kann man nur lieben oder hassen.“ Ich bin mit dem afrikanischen Virus infiziert.
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